Die kleinen Stachelritter auf ihrem Weg in den Winterschlaf
Moin, ihr Lieben! 🌿
Heute möchte ich euch ein bisschen über meine kleinen, stacheligen Freunde im Garten erzählen – die Igel. Der November ist die Zeit, in der die meisten Igel bereits ihren Winterschlaf begonnen haben. Besonders die Weibchen, die im Sommer Junge großgezogen haben, haben sich längst in ihre warmen, geschützten Schlafplätze zurückgezogen. Aber was ist, wenn man jetzt noch einen Igel im Garten entdeckt? Und wie können wir den Igeln generell helfen? Ich erzähle euch, worauf ihr achten müsst und wie wir diese wichtigen Gartenbewohner unterstützen können.
Der Igel und sein Winterschlaf
Igel gehören zu den wenigen Säugetieren in Deutschland, die einen richtigen Winterschlaf halten. Ab Mitte November schlafen die meisten Igel in ihren selbstgebauten Nestern aus Laub, Gras und Moos. Diese Nester sind gut versteckt unter Hecken, in Holzstapeln oder in Laubhaufen. Während des Winterschlafs senken sie ihre Körpertemperatur drastisch ab, um Energie zu sparen. Das ist auch notwendig, denn im Winter finden sie keine Insekten, Regenwürmer oder Schnecken – ihre Hauptnahrungsquellen.
👉 Mehr über den Winterschlaf von Igeln erfährst du hier: Igel und ihr Winterschlaf auf NABU.
Die meisten Igel sind schon im Winterschlaf – aber nicht alle
Falls ihr jetzt noch einen Igel im Garten seht, kann das mehrere Gründe haben:
- Es handelt sich um ein Jungtier, das nicht genügend Gewicht für den Winterschlaf hat.
- Der Igel wurde gestört und ist auf der Suche nach einem neuen Unterschlupf.
- Der milde Herbst hat dazu geführt, dass der Igel seinen Winterschlaf verzögert.
Besonders Jungtiere brauchen oft noch unsere Hilfe, wenn sie jetzt unterwegs sind. Ein gesunder Igel sollte vor dem Winterschlaf mindestens 500–600 Gramm wiegen. Kleinere Jungtiere haben oft nicht genug Fettreserven, um die kalten Monate zu überleben.
👉 Wie du untergewichtige Igel erkennst, liest du hier: Hilfe für Jungigel auf Pro-Igel e.V..
Was tun, wenn man einen Igel findet?
- Beobachten, aber nicht gleich eingreifen
Nicht jeder Igel, den ihr seht, braucht Hilfe! Ist der Igel tagsüber unterwegs und wirkt geschwächt oder orientierungslos, solltet ihr genauer hinschauen. Gesunde Igel sind in der Dämmerung oder nachts aktiv und zeigen ein flottes Verhalten.
👉 Mehr dazu auf NABU: Wann braucht ein Igel Hilfe? - Wiegen und Zustand prüfen
Wenn der Igel schwach wirkt, könnt ihr ihn vorsichtig aufheben und wiegen. Hat er weniger als 500 Gramm, ist er möglicherweise nicht fit genug für den Winterschlaf. Auch Verletzungen oder Parasiten wie Zecken und Flöhe solltet ihr überprüfen. - Ein sicheres Winterquartier schaffen
Ein Laubhaufen oder eine mit Stroh gefüllte Holzkiste kann ein guter Rückzugsort für Igel sein. Stellt die Unterkunft an einen geschützten, ruhigen Ort im Garten.
👉 Anleitungen für Igelquartiere findest du hier: Igelhaus bauen auf NABU. - Füttern bei Bedarf
Wenn der Igel untergewichtig ist, könnt ihr ihn vorübergehend mit speziellem Igelfutter oder Katzenfutter (ohne Soße!) unterstützen. Wichtig: Keine Milch geben, da sie für Igel unverträglich ist! Wasser in einem flachen Schälchen ist die beste Wahl. - Expertenhilfe suchen
Wenn der Igel verletzt oder stark unterernährt ist, wendet euch an eine Igelstation oder einen Tierarzt. Die Fachleute wissen genau, wie man dem kleinen Stachelritter am besten hilft.
👉 Finde eine Igelstation in deiner Nähe: Hilfe für Igel auf Pro-Igel e.V..
So machst du deinen Garten igelfreundlich
- Laubhaufen und Natur lassen
Einfach mal das Laub liegen lassen! Unter Hecken, in Ecken des Gartens oder in einem Laubhaufen finden Igel ideale Winterquartiere. - Keine Mähroboter oder Motorsensen nutzen
Diese Geräte sind für Igel oft gefährlich, besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden.
👉 Wie du deinen Garten sicherer machst, liest du hier: Sichere Gärten für Igel auf NABU. - Keine Pestizide verwenden
Pestizide zerstören die Nahrungskette der Igel. Indem wir auf Chemikalien verzichten, helfen wir den Igeln und der gesamten Natur. - Futterstellen einrichten
Insektenfreundliche Pflanzen fördern das Nahrungsangebot für Igel. Eine flache Schale mit Wasser kann an heißen Sommertagen eine willkommene Abkühlung sein.
Marianne’s Extra-Tipp
Wenn ihr einen Igel entdeckt, der nicht fit für den Winter scheint, könnt ihr ihm mit einem kleinen „Igelhäuschen“ helfen. Eine einfache Holzkiste mit einem kleinen Eingang und etwas Stroh oder Laub darin eignet sich perfekt. Stellt sie an einen geschützten Ort im Garten und gebt dem Igel die Möglichkeit, selbst hineinzugehen.
👉 Bauanleitungen für Igelhäuser findest du hier: DIY-Igelhaus auf NABU.
Igel sind echte Helfer im Garten
Igel sind übrigens unglaublich nützlich in unserem Garten: Sie fressen Schnecken, Käfer und andere Schädlinge, die unseren Pflanzen schaden könnten. Indem wir sie unterstützen, tun wir nicht nur den Igeln etwas Gutes, sondern auch unserem Garten.
Habt ihr in eurem Garten auch schon Igel entdeckt? Wie macht ihr euren Garten igelfreundlich? Schreibt es mir in die Kommentare – ich freue mich auf eure Geschichten! 💬
Eure Marianne 🌿